Montag, Februar 19, 2007

And the Winner is....


Die Berlinale ist vorbei. Schade und doch auch gut. Die Kritiker murren über das unterdurchschnittliche Programm. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Filmauswahl und noch nie war so viel Berlinale wie 2007:


Hallam Foe: Frecher, junger, witziger und doch auch trauriger britischer Film über einen adoleszierenden Jugendlichen, der den Tod seiner Mutter verarbeitet. Ausgezeichnete Darsteller und mit einem silbernen Bären gekrönte Musik.

Die Fälscher: sehr sehenswerter Film über die "Operation Bernhard" der Nazis. Nicht nur die Anwesenheit des Fälschers Burger rechtfertigte die Standing Ovations.

Hamlet: großes Kino mit Asta Nielsen, ganz wundervolle musikalische Neuinterpretation. Leider eine einmalige Aufführung.

Brand upon the Brain: Guy Maddins Film ist vom Plot her nur ein B-Movie, die Filmgestaltung, die einsprechende Isabella Rosselini, das Live-Orchester und vor allem die drei Geräuschemacher haben ihn aber in eine eindruckende Performance verwandelt!

The real Dirt on Farmer John: berührender und auch unterhaltsamer Film über einen amerikanischen Biobauern zwischen Traktor und Glamour, Existenz und Verlust. Der Film war erheblich einfallsreicher als das von Bobby Bräuer kredenzte Essen.

Ich habe den englischen König bedient: erfrischender Berlinale-Beitrag mit tragikkomischer Handlung. Schwankt zwischen Märchen und Plattitüde, kunstvoller Inszenierung und Altersgeilheit? Durchaus sehenswert, viele schöne und lustige Momente, das Nachdenkliche verschwindet aber zu oft im Subtext.

The Good German: Cate Blanchett in einem Film noir mit Kameratechnik der 40er Jahre. Handlung ist die Suche nach verbleibenden Mitarbeitern der Operation Dora der Nazis. Sehr müder Applaus und ein sagenhaft schlechter Ansager.

Yella: deutscher Beitrag über eine ostdeutsche Frau, die nicht ankommt. Verwirrendes Ende, aber einen Silbenern Bären für Nina Hoss.

Berlin Song: Verschiedene Musiker entdecken Berlin als Ort der Inspiration und Mittelpunkt ihres Schaffens. Der Film beschränkt sich doch auf verschiedene Weisen, zum Beispiel auf Kreuzberg.