Freitag, August 15, 2008

Heimatkunde (2008)

Wie der Monarch früher sein Königreich umschritt, um dem Volk aufs Maul zu schauen, umwandert der Vorsitzende der PARTEI, Martin Sonneborn, das ehemalige Grenzgebiet der gesamtdeutschen Hauptstadt.
Was ist sein Ziel- ihm werden "Kleinbürger-Bashing" und "Ossi-Hetze" vorgeworfen. Oder durch nur die Schau auf das normale Volk mit frecher Schnauze?
Fakt ist, dass reale Personen noch immer viel schräger als die Phantasie der Satiriker sind: vom Nudisten, dem es nackt einfach gesünder ist, über den Einsamkeit suchenden Baumschulenbesitzer samt Pitbull, kiesbettliebende und ferseherversteckende Wagenbewohner in der Schweine-LPG, vom gottesanbetenden Walderemiten bis zum desillusioniert rauchenden Vorstadtjugend, die DDR für "sowas wie Krieg" hält. Ossis im Schatten der Hauptstadt. Aber auch Wessis und Asylbewerber leben heute im Grenzbereich. Und alle hängen sie fest zwischen Ost und West, zwischen damals und heute, zwischen Träumerei und Wirklichkeit. Und erzählen angestachelt vom naiv-frechen Wanderer dann doch über alles, was man nicht zu hören glaubte.
Amüsanter Spaß, nicht nur für Berliner, der durchaus nachdenklich macht. Leider eine schlechte Bildqualität oder miserable Projektion.



Babylon:Mitte, 21:15h. Weltpremiere.