Dienstag, November 25, 2008

und tschüss, Wolfgang Clement...

Ich will gar nicht mehr wissen, was in den Köpfen deutscher Politiker vor sich geht. Wolfgang Clement krönt mit seinem Verhalten die interessensgeleitete Willkür. Clement als Vorzeigefigur der SPD, ehemals Ministerpräsident von NRW, gar Superminister für Arbeit und Wirtschaft (mit Arbeitslosenhöchststand von 5,2 Mio ). Seit Ende der Ära Schröder ist Herr Clement nun in der freien Wirtschaft tätig. So, wie es immer war, erst Politik, dann hieven wir sie in die Wirtschaft. Zunächst wird in den Zeiten der Politik der Einfluss auf die Wirtschaft (oder vice versa?)aufgebaut und schließlich die Früchte geerntet. Und dabei scheint es nicht um die Menschen, politische Ziele oder gar das Wohl des Volkes zu gehen. Geld regiert auch die Politikerwelt, wie es scheint, mittlerweile ausschließlich. Wie offensichtlich die Interessenslage als Aufsichtsrat des (unter anderem) RWE-Energiekonzerns liegt, konnte zur Hessenwahl 2008 beobachtet werden. Eine heimliche Empfehlung die SPD aufgrund ihrer "zukunftsgewandten" Energiepolitik nicht zu wählen, brachte ihm einigen Ärger ein. Vom Ausschluss aus der SPD war die Rede. Nun wurde lediglich eine Rüge von der Schiedskommission ausgesprochen. Und da tritt Herr Clement nun einfach selber aus der SPD aus. Es wundert mich nicht. Aber es ärgert mich. Wo Menschen den Kontakt zum Volk verloren haben, widersetzt man sich der Kritik durch eigenes Handeln. Mit so einem verbohrten Handeln hätte ich den Ausschluss Clements begrüßt - auch wenn das Zerfleischen der einstigen Volkspartei am Ende nicht mehr viel übrig lässt.
So gibt man Clement die Chance die Partei erneut zu düpieren, der er selber 38 Jahre angehörte. War und ist nicht einer der Grundsätze Solidarität unter den Genossen der SPD? Man zeigt den Kritikern einfach eine lange Nase und positioniert sich als Märtyrer, die Zeitungslandschaft leistet ihren Beitrag. Werden damit auch alle Bezüge hinfällig, die aus der Politiktätigkeit bezahlt werden? Na, vermutlich sind das Peanuts gegen den Rest, der so auf das Girokonto fließt. Gibt es noch eine Verantwortlichkeit von Politikern, jenseits von wirtschaftlichen Interessen? Anscheinend nein, die FDP buhlt bereits um Clement.

Und, kann man mich bitte mit diesem ganzen Geschwafel verschonen, vor allem im Wahljahr 2009. Ich würde es begrüßen. Und weiter meinen Strom aus regenerativen Energien beziehen.