Mittwoch, Oktober 19, 2005

TO MA TEN SAFT

Wer kennt das nicht: im gestarteten Flieger gerade seine Ruhe suchend, fragt die Saftschieberin den Fluggast nebenan, ob er Salz und Pfeffer möchte. Nicht Milch und Zucker für den Kaffee, nein, Salz und Pfeffer. Für den georderten Tomatensaft. Diebische Freude blitzt in seinen Augen, so ein exquisites Getränk leistet er sich zu Hause schliesslich nicht.

Wie Lufthansa-Sprecherin Amelie Lorenz berichtet, wurden "im vergangenen Jahr [..] auf Lufthansa-Flügen rund 1,4 Millionen Liter Tomatensaft getrunken". 40 Millionen Liter Tomatensaft werden jährlich in Deutschland verzehrt, davon 3% in der Luft. Orangensaft kommt da nur auf müde 0,4% Luftkonsum.

Und warum sitzen diese Nachtschattengewächs-Blut-Trinker eigentlich immer neben mir? Und warum sind sie zusätzlich noch mit ausgeprägter Legasthenie ausgestattet, vielleicht um das dickflüssige rote Gold möglichst weitläufig über meinen Anzug zu verteilen? Darum gibt es zu jedem Tomatensaftbecher im Flieger eine Serviette gleich dazu. In weiss. Oder gelb. Aber niemals in tomatigfarben.

Bei Tomatensaft seh ich rot.